20. März 2024
In
Serie Vegetation
Ausgehend von einem perfekten Naturmoment in meiner Kindheit habe ich mich im letzten Jahr intensiv dem Thema Natur / Vegetation angenähert. Dabei strebe ich keine Abbildungen an, es geht mir mehr um das Wesen der Natur, eine abstrakte Nachempfindung in ausgewählten Farben und in der Gestik. Ich versuchte etwa, das Wachsen, das Wuchernde durch den Pinselstrich zu unterstreichen – „Es wächst mir aus dem Pinsel“.
Meine Bilder möchten genau dies ausdrücken, die wilde, ungestüme Kraft der Vegetation. Sei es durch florale Arbeiten, die an Blumenwiesen erinnern oder Bilder, die eher an einen dichten Wald denken lassen. Natur ist für mich etwas Starkes, so wie das Unkraut, welches sich durchkämpft und selbst den stärksten Beton bezwingt. Oder der Fuchs, der mitten in der Stadt nach Nahrung sucht. Sogar bedrohlich kann Natur auf uns wirken, wie etwa ein dunkler Wald, fremde Geräusche bis zu umweltbedingten Katastrophen wie Hitze und Überschwemmungen.Wildheit, auch Freiheit verbinde ich mit dem Begriff Natur.Das Freiheitsgefühl, welches man verspürt, wenn man alleine durch den Wald stromert, ungestört, unabhängig. Und sich im Betrachten der satten Grüntöne verliert oder die knorrigen Baumstämme bewundert, ohne Ablenkung durch digitale Hilfsmittel oder Gespräche. Oder wenn man auf dem Rücken liegend in den Himmel blickt, in das unendliche Blau. Diese Unabhängigkeit, die viele von uns in ihrer Kindheit kennengelernt haben, wenn man sich alleine draußen bewegte. Aspekte des Naturerfahrens, die die Menschen von heute oft gar nicht mehr kennen. Doch wir haben eine Sehnsucht nach diesen Momenten, wo wir wieder ganz bei uns sind. Die Sehnsucht nach dem „verlorenen“ Paradies der Kindheit.